Mobilitätskonzept moobil + positiv angenommen

Bis Ende der Sommerferien weiter kostenlose Fahrten

Veröffentlicht: 08. Juli 2020
Mit Maske und Abstand: Landrat Johann Wimberg (von rechts), Mobilitätsmanager Daniel Seemann und Kreisrat Neidhard Varnhorn.

Landkreis Cloppenburg. Das Mobilitätskonzept moobil+ im Landkreis Cloppenburg hat seit seinem Betriebsstart am 2. Juni in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden einen „guten Start hingelegt" und wird von den Einwohnerinnen und Einwohnern bereits in verschiedenen Teilen des Landkreises positiv angenommen.

„Auch wenn man weder nach vier Wochen noch nach vier Monaten eine Bilanz ziehen kann, so ist es doch interessant zu wissen, wie das neue Angebot gestartet ist", erklärte Landrat Johann Wimberg: „moobil+ muss sich seine Präsenz erarbeiten". Bis sich solch ein neues System im ländlichen Raum etablieren kann, brauche es Zeit. Auch die Erfahrungen im Landkreis Vechta hätten gezeigt, dass man viel Geduld und Ausdauer haben muss, bis ein solches Angebot bei den Menschen wirklich präsent sei und auch in Anspruch genommen werde. Was man 40 Jahre nicht kannte, kann sich nicht in vier Wochen etablieren, so Wimberg. Es ist uns bewusst, dass es Monate oder Jahre dauern kann, bis ein Bewusstsein und eine Nutzung etabliert ist. Deshalb habe er bereits vor dem Start von moobil+ viel Geduld und Ausdauer angemahnt. Nicht ohne Grund sei die Pilotphase von moobil+ auf zwei Jahre angelegt, erklärte Wimberg.

Das Interesse an Nachfragen und Buchungen per App, über die Homepage oder per Telefon bei der Mobilitätszentrale seien für den Anfang ganz gut angelaufen. In der ersten Woche gab es 414 Fahrgäste, in der zweiten 306, in der dritten 440 und in der vergangenen Woche 430, so Wimberg.

Als starke Linien haben sich bereits herausgestellt:
o M05 – Molbergen (Lindern – Molbergen – Cloppenburg)
o M11 – Emstek (Langföhrden – Emstek – Cloppenburg)
o M12 - Cappeln (Bakum – Cappeln - Cloppenburg)

Eine gute Entwicklung haben die beiden Linien M09 - Garrel (Beverbruch – Garrel – CLP) und M10 – Cloppenburg (Kellerhöhe – CLP - Ambühren) genommen.

Bei folgenden Linien gibt es noch Handlungsbedarf und es ist eine Ursachenanalyse notwendig:
o M01 – Saterland (Westrhauderfehn – Ramsloh – Sedelsberg)
o M02 – Barßel (Reekenfeld – Barßel – Harkebrügge)
o M03 – Friesoythe (Ahrensdorf – Friesoythe – Thülsfelde)
o M04 – Bösel (Hülsberg – Bösel – Friesoythe)
o M06 – Lindern (Kleinenging – Lindern - Löningen)
o M07 – Löningen (Ehren – Löningen – Winkum)
o M08 – Essen (Calhorn – Essen – Brokstreek)
o M13 – Lastrup (Warnstedt – Lastrup – Kneheim)

Die Linie M05 ist besonders gefragt und es müssen regelmäßig Buchungsanfragen oder Adhoc-Zustiege abgelehnt werden, da der Bus besetzt ist. Insgesamt wurden bisher 68 Buchungsanfragen in der Mobilitätszentrale abgelehnt.

Die derzeit geltenden coronabedingten Sonderregeln (Mund-Nasen-Schutz und möglichst Abstand halten) wurden in der Regel befolgt. Die Kapazitätsreduzierung auf 50% bereitet dem Landkreis Cloppenburg auf starken Linien (besonders M05) jedoch Schwierigkeiten.

„Als positives Beispiel aus den ersten Wochen ist eine Rentnerin mit einer geringen Rente in Erinnerung geblieben. Sie kann jetzt mit moobil+ für ca. 1/10 des Geldes im Vergleich zum Taxi zum Arzt fahren (wohnt weiter außerhalb). Sie hat vor Freude am Telefon der Mobilitätszentrale geweint", erklärte Wimberg.

Der Landkreis Cloppenburg hat schon zahlreiche Verbesserungswünsche/Anforderungen von Bürgern und Fahrgästen erhalten, die für weitere potentielle Anpassungen geprüft und mit betrachtet werden.

„Es ist ein Prozess, in dem wir auch flexibel bei Linien und Haltestellen reagieren können", erklärte Kreisrat Neidhard Varnhorn. „Wir sind auch froh, dass das Projekt eine wissenschaftliche Begleitung erfährt."

Als nächste Schritte wird der Landkreis Cloppenburg die Emsteker Linie M11 um eine frühere Tour von Cloppenburg nach Emstek ergänzen. „Der erhöhte Pendlerbedarf kann dadurch abgedeckt werden", erklärte der für das moobil+-System neu eingestellte Mobilitätsmanager Daniel Seemann.

Die M02 – Barßel wird optimiert, um Anschlüsse an die Linienbusse zu verbessern. Der Einbau von QR-Code-Scanner erfolgt in Kürze. Dadurch gibt es eine schnellere und einfachere (und ggf. bargeldlose) Abwicklung der Fahrgäste mit der Kundenkarte (bekommt jeder registrierte Kunde).

„Der Landkreis Cloppenburg bietet die Fahrten mit dem Mobilitätskonzept moobil+ weiterhin bis zum Ende der Sommerferien im Kreisgebiet kostenlos an", teilt Wimberg abschließend mit.