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Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre

St. Josef Kirche

Die Anfänge einer St. Josef-Kirche in Cloppenburg reichen bis ins frühe Mittelalter zurück. In der Nähe der Burg Cloppenburg gab es unter dem Patrozinium des Hl. Josef eine Stadtkapelle, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Kirchenrechtlich gehörte diese Kapelle zur Krapendorfer Pfarrkirche St. Andreas.

1669 gab es einen Neubau, der im Untergeschoss die Kapelle und im Obergeschoss einen Saal für die Sitzungen des Stadtrates beherbergte. Als Mitte des 19. Jh. diese Stadtkapelle zu klein und zudem baufällig wurde, begann man 1889 mit dem Neubau einer neuen "Kleinen Kirche" auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Diese neugotische Hallenkirche, erbaut von dem bekannten Architekten Hilger Hertel d. Jüngeren aus Kevelaer (1860-1918), wurde 1892 eingeweiht.

1957 kam es zur Abpfarrung von St. Andreas. Aufgrund der hohen Zahl von Kirchenbesuchern wurde von 1966-68 in unmittelbarer Nähe der alten "Kleinen Kirche" die heutige St. Josef-Kirche errichtet; der neugotische Vorgängerbau wurde 1973 abgerissen und durch einen modernen Profanbau ersetzt. Das Vesperbild von 1674 aus der alten Stadtkapelle befindet sich heute im Altenheim St. Pius-Stift, das große Altarkreuz ist in der Kath. Kirche St. Margaretha in Emstek zu bewundern. 2010 kam es zur Neugründung der Pfarre St. Andreas, in der die "alten Pfarreien" St. Andreas, St. Augustinus, St. Bernhard und St. Josef zusammengefasst wurden.

Architekt der neuen St. Josef-Kirche war Martin Nemann aus Bad Iburg. Sie wurde nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils errichtet und bietet Platz für 600 Gläubige. Durch den Grundriss in Form von vier aneinander gefügten, unterschiedlich hohen Sechsecken kann der Altar eine zentrale Stellung einnehmen, der in alter christlicher Tradition geostet ist. Die Auflösung der geschlossenen Wände durch Waben-Glasfenster, die in hellen und dunklen Grautönen und wolkigem Design ein nuancenreiches Licht- und Schattenspiel ergeben, gibt dem Innenraum ein geheimnisvolles Licht. Gestaltet wurden die Glaswände von dem Künstler Heinrich-Gerhard Bücker aus Vellern, der der weiteren Innenausstattung der Kirche eine einheitliche sakrale Würde verleihen konnte. Der erste Blick richtet sich auf die große Glasscheibe (1,80 m Durchmesser), die im Chorraum wie eine überdimensionale Hostie schwebt. Die Scheibe ist Bildträger für einen feuervergoldeten Christus-Korpus, der in seiner Haltung an mittelalterliche Triumphkreuze erinnert. Die ebenfalls von Bücker geschaffene vergoldete Madonnenplastik im hinteren Teil der Kirche zeigt in gerader Frontalhaltung die thronende Gottesmutter in erhabener Würde und archaischer Strenge. Auf dem Schoß steht das Jesuskind mit ausgebreiteten Armen. Ein Bronzerelief an der rechten Ostwand wiederholt diese Figurengruppe, die allerdings nun durch den Hl. Josef ergänzt wird. Weitere gestalterische Akzente setzte der Künstler mit dem Taufbecken, dem gleichsam zwischen drei 7,50 m hoch aufragenden, dreifach gegliederten Betonstelen schwebenden Tabernakel und dem Orgelprospekt. Die Orgel selbst wurde von der bekannten Orgelbaufirma Führer aus Wilhelmshaven geschaffen.
Im Eingangsbereich der Kirche lädt die kleine Josef-Kapelle mit einem Bronzerelief des Schutzpatrons der Kirche zu stiller Betrachtung und Einkehr ein.

40 Jahre lang blieb diese Kirche ohne Glockenturm; erst 2008 wurde im Außenbereich ein moderner Campanile errichtet, dessen vier Glocken (drei neue sowie eine aus der alten, 1973 abgerissenen St. Josef-Kirche) nun die Gläubigen zu den Messen rufen.

Quelle: Katholische Kirchengemeinde St. Andreas


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