Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie

Das Hauptziel: die Reduzierung schadhafter Emissionen auf ein Prozent bis 2040. Zusätzlich soll der gesamte Immobilienbestand bis Mitte 2025 vollständig dekarbonisiert sein. Ein Highlight ist bereits der Standort in Damme-Osterfeine: Hier ist aus einem Bürogebäude ein Netto-Null-Emissions-Gebäude entstanden. Die Sanierung wurde geplant und durchgeführt von der der Runden Group angehörigen Gesellschaft PLANWORKS GmbH & Co. KG. Das Gebäude ist komplett kreiswirtschaftlich gedacht, von Ökostrom bis zu aufgefangenem Regenwasser für die Sanitäranlagen.

„Innovativ, zukunftsorientiert und mutig“ – so beschreibt Nachhaltigkeitsmanagerin Saralena Gülker die Runden Group. „Diese Eigenschaften sind der Grundstein für den fortschrittlichen Ansatz der Unternehmensgruppe.“ Ihre Geschichte beginnt 1992 mit der Gründung der Rubetrans Logistics GmbH & Co. KG durch Bernhard Runden. Ursprünglich als klassische Spedition für Futtermittel und Lebensmittel gestartet, hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und ist heute unter anderem auf Kühllogistik und Warehousing spezialisiert. „Ein Beispiel für das ökologische Engagement der Gesellschaft ist die Kühlhalle in Steinfeld, deren Dach eine Photovoltaikanlage mit 430kW Leistung und einem Energiespeichersystem mit 2 MW Kapazität ziert“, berichtet Saralena Gülker. „Diese Anlage versorgt die Kühlgeräte, die mit klimaschonendem Propan betrieben werden. Die dabei entstehende Abwärme wird zur Büroheizung genutzt.“

Fortschritt und Kreislaufwirtschaft

Bereits im Januar 2020 wurden die ersten sechs gasbetriebenen Lastkraftwagen in den Fuhrpark integriert. Heute machen sie 50 Prozent der Flotte aus. Die sogenannten Eco-Liner, die durch ihre Länge mehr Fracht befördern können, sind ein weiteres Beispiel für Effizienzsteigerung im Transportwesen. „Als eines der ersten Unternehmen in ganz Deutschland haben wir außerdem 2024 einen grünstrombetriebenen Sattelzug in Kombination mit einem vollelektrischen Sattelkühlkoffer in Betrieb genommen“, sagt Gülker stolz. „Er ermöglicht uns, Touren für Kunden emissionsfrei durchzuführen.“ Der vollelektrische S.KOe COOL steht für Innovation und Nachhaltigkeit zugleich und wird im Hub-to-Hub-Verkehr zu den Lebensmittelverteilzentren des Handels eingesetzt.

„Die Runden Group stellt sich komplett kreislaufwirtschaftlich auf. Wir wollen Ressourcen maximal lange im Kreislauf halten.“ Lisa Runden

Neben PLANWORKS und Rubetrans Logistics ist auch die WBG Pooling GmbH & Co. KG eine der neun Gesellschaften und damit tragenden Säulen der Runden Group. Hier setzt man auf Mehrwegtransportverpackungen, die eine nachhaltige Alternative zu Einwegkartons darstellen. Bekannte Beispiele sind die roten Fleischkisten oder klappbare Obst- und Gemüsesteigen. Die Produkte der WBG Pooling werden fortlaufend cradle-to-cradle-zertifiziert. „Das bedeutet: Aus einem irreparablen Ladungsträger wird nach vielfachen Umläufen ein neuer, gleichwertiger Ladungsträger erschaffen“, erklärt Gülker. Geschäftsführerin Lisa Runden ergänzt: „Die Runden Group stellt sich komplett kreislaufwirtschaftlich auf. Wir wollen Ressourcen maximal lange im Kreislauf halten.“

Ein weiterer Baustein des nachhaltigen Erfolgs: die Digitalisierung. Die Runden Group beherbergt auch eine IT-Gesellschaft, die Konzepte für die Digitalisierung und Transparenz der Lieferketten entwickelt. Durch innovative Technologien wie Tracking-Systeme können die Logistikprozesse optimiert und noch nachhaltiger gemacht werden.

Alle Mitarbeitenden mit im Boot

Aber die Runden Group engagiert sich nicht nur in den Bereichen Logistik und IT, sondern auch in der ökologischen Forst- und Landwirtschaft. So gehören „Naturland“-zertifizierte Streuobstwiesen zur Gruppe. Hier finden regelmäßig gemeinsame Apfelernten für alle Mitarbeitenden statt, bei denen leckerer Apfelsaft und Cider produziert werden. Ebenso organisiert die Runden Group jährlich eine Baumpflanzaktion.

Für die Geschäftsführung stehen die Mitarbeitenden an erster Stelle. „Wir fördern aktiv eine sozial engagierte Unternehmenskultur“, sagt Lisa Runden. „Darüber hinaus beziehen wir die Beschäftigten aktiv in alle Nachhaltigkeitsprozesse mit ein. Wir möchten, dass sie die Werte und Ziele des Unternehmens verankern und mittragen.“ So sollen beispielsweise zukünftig die Auszubildenden mithilfe von SDG-Scout-Weiterbildungen gefördert werden. Zusätzlich wurde das Unternehmensleitbild nach seiner Entwicklung in alle neun Gesellschaften hineingetragen. „Bei uns wird nicht top-down gelebt, sondern geschaut, dass wirklich alle dahinterstehen“, betont Lisa Runden. „Wir haben Workshops durchgeführt, bei denen Mitarbeitende aus allen Abteilungen ihre Meinungen und Ideen einbringen konnten. Das Leitbild wurde dann entsprechend angepasst.“ Die Geschäftsführerin weiß: „Das ist sehr wichtig, denn am Ende kann Transformation nur gemeinsam funktionieren und nicht im Alleingang.“