Von Geburtsvorbereitung bis Wochenbett

Der Hebammenberuf im OM

01.07.2024

Das Oldenburger Münsterland gehört zu den kinderreichsten Regionen Deutschlands – Hebammen sind gefragter denn je. In der Region tut sich aktuell zum Glück einiges im Bereich der Versorgung rund um die Geburt.

Die Hochschule Osnabrück hat zum Wintersemester 2021/22 den Studiengang Hebammenwissenschaft eingerichtet. Das duale Programm verbindet Theorie und Praxis miteinander. Basis dafür ist die Reform der Berufsgesetze, durch die das duale Studium 2020 zur neuen Standardausbildung für Hebammen geworden ist. Es qualifiziert für die Hebammentätigkeit in den Phasen Familienplanung, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und frühe Elternzeit bis zum Ende der Stillzeit im ambulanten und stationären Setting.

Der Weg zur Hebamme

Die angehenden Hebammen lernen an der Hochschule alles, was sie für den Beruf brauchen – von biomedizinischen Grundlagen über Frauen- und Kindergesundheit bis hin zu Forschung und Ethik. Insgesamt dauert das Studium sieben Semester und beinhaltet neben Praxismodulen auch ein Praxissemester. Diese Praxiszeiten können in verschiedenen Einrichtungen im Nordwesten absolviert werden, also auch im Oldenburger Münsterland. Dabei werden die Studierenden sowohl von den Anleitenden aus den Einrichtungen als auch durch Hochschullehrende unterstützt. Ziel ist es, die zukünftigen Hebammen optimal auf diesen verantwortungsvollen Beruf vorzubereiten, sei es im Krankenhaus oder bei Hausbesuchen.

Irina Saulski arbeitet in Essen (Oldenburg) als Hebamme. Nach ihrer Ausbildung im Jahr 2014 war sie zunächst im Kreißsaal in Cloppenburg tätig, bevor sie freiberuflich gearbeitet und schließlich im Sommer 2020 ihre eigene Praxis eröffnet hat. „Vor fünf Jahren war Essen noch unterversorgt, was die Schwangerschafts- und Geburtsbetreuung angeht, aber mittlerweile konnten wir mehrere Hebammen hinzugewinnen“, weiß Saulski. „Das ist natürlich super für die Familien, die sich eine Hebammenbetreuung wünschen.“ In ihrer Praxis bietet sie nicht nur klassische Leistungen wie Rückbildungsgymnastik und Schwangerenvorsorge an, sondern auch alternative Methoden wie Aromatherapie und energetische Arbeit. „Diese ganzheitliche Methode soll Körper, Geist und Seele in Einklang bringen und kann besonders nach schwierigen Schwangerschaften oder Geburten helfen“, erklärt sie.

„Die Entwicklung des Kindes und der Familie zu begleiten ist etwas ganz Besonderes.“ Irina Saulski

Ein erfüllender Beruf

Auch in Garrel eröffnet eine neue Hebammenpraxis. „Die Puppentante“ heißt sie – basierend auf einem alten Begriff für Geburtshelferinnen. Gründerin Silke Lücking arbeitet seit über 20 Jahren als Hebamme und stößt mit der Idee einer eigenen Praxis auf große Begeisterung in der Gemeinde. Hier bietet sie eine Vielzahl von Leistungen an, darunter Wochenbettbetreuung, Geburtsvorbereitung, Yoga und Beratungen zu Stillen und Ernährung.

Erfahrene Geburtshelferinnen und Geburtshelfer in der Region zu haben, ist ungemein wichtig. Umso besser, dass sich Hebammen im Oldenburger Münsterland und umzu aus- und weiterbilden lassen können. „Die Familien und ihre Situationen sind sehr individuell, sodass ich immer wieder neue Strategien und Lösungsmöglichkeiten suchen darf“, verrät Irina Saulski. „Die Entwicklung des Kindes und der Familie zu begleiten ist etwas ganz Besonderes. Das macht den Hebammenberuf so erfüllend.“