Ein Goldener Teller für Emstek

Verpflegung in der Schule

03.04.2023

Gesunde Ernährung fördert die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und ist eine Voraussetzung für Leistungsfähigkeit – auch und gerade in der Schule. Ein Vorbild ist die Oberschule Emstek. Sie erhielt kürzlich einen Preis für die beste Schulmensa Deutschlands.

Obstsalat statt Schokoriegel, Spaghetti mit frisch zubereiteter Tomatensauce statt Fertiggerichten: In der Mensa der Oberschule Emstek kommt jeden Mittag Leckeres auf den Tisch. Das Essen für die Schülerinnen und Schüler ist so gut, dass das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung (DNSV) das Engagement für gesunde Ernährung mit dem „Goldenen Teller“ auszeichnete. Die Mensa der Schule gilt damit als beste in ganz Deutschland.

Das Kultusministerium Niedersachsens hält „die frühzeitige Vermittlung ernährungsbezogener Themen in theoretischer und anwendungsbezogener Form mit darauf aufbauenden schulstufengemäßen Erweiterungen“ für besonders wichtig. Im Bildungsauftrag des Niedersächsischen Schulgesetzes (§ 2) heißt es sogar: „Schülerinnen und Schüler sollen fähig werden, … für die Erhaltung der Umwelt Verantwortung zu tragen und gesundheitsbewusst zu leben.“ Unter anderem sollen der Genuss beim Essen, Grundlagen der Nahrungsmittelverarbeitung und die Esskultur vermittelt werden, heißt es weiter.

Die Oberschule Emstek zeigt, wie es geht. Sie verfolgt das Ziel, den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen für eine gesunde Lebensführung zu vermitteln. „Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung und ausreichende Bewegung sind die beste Gesundheitsprophylaxe“, betont Kerstin Bocklage, Leiterin der Ganztagsschule im Landkreis Cloppenburg.„Hier wird Schulverpflegung als Schulphilosophie gelebt!“ Dr. Michael Polster, Deutsches Netzwerk Schulverpflegung

Wie ein gesundes Frühstück aussieht, lernen die Kinder hier bereits in der fünften Klasse. In der sechsten geht es in der gut ausgestatteten Schulküche weiter mit dem gemeinsamen Kochen. Auch Warenkunde steht auf dem Lehrplan. Da gibt es Nachholbedarf. Viele Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Gemüse- und Obstsorten überhaupt nicht – obwohl vieles sogar aus der Region stammt.

Von Montag bis Donnerstag werden in der Mensa jeweils zwei Menüs angeboten, darunter ein vegetarisches. Außerdem gibt es jeden Tag Salat, Müsli, Milchreis und Bockwurst. Weitere Eckpunkte des Konzepts sind der Schulkiosk mit einem angepassten Sortiment (zum Beispiel keine Süßigkeiten und keine Energydrinks) und die Schülerfirma „Just Fresh“, die sich etwa um die Pausenverpflegung und um Frühstücksbüffets für das Lehrerkollegium kümmert.

„Hier wird Schulverpflegung als Schulphilosophie gelebt“, unterstrich Dr. Michael Polster, Vorsitzender des DNSV bei der Preisübergabe. Das Beispiel zeige, „dass gute Schulverpflegung funktionieren kann, wenn Schule sich die Ernährungsbildung und Erziehung zur eigenen Sache macht und diese konsequent umsetzt“.