Kochkurs

Die Kunst des Kochens

Vor 50 Jahren war die Bürgerklause Tapken noch eine kleine Imbissbude. Heute ist der familiengeführte Hotel- und Restaurantbetrieb eine feste Größe in Garrel. Küchenchef Rainer Tapken kocht hier nicht nur für seine Gäste, sondern gibt sein kulinarisches Wissen auch gern an sie weiter – in „Rainers Kitchen Club".

Während der Tagesbetrieb die Mitarbeiter in der Hauptküche auf Trab hält, ist in der zweiten Küche Platz für Anfänger und Hobbyköche. In den drei- bis vierstündigen Kursen ist Rainer Tapken ganz in seinem Element: „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich eine motivierte Gruppe vor mir habe, und plaudere dann einfach munter drauf los. Am Ende bin ich deshalb oft ganz schön ausgepowert", berichtet er lachend. „Schließlich sollen meine Schüler ordentlich was lernen und am Ende alle zufrieden nach Hause gehen."

Das Einstiegsniveau der Teilnehmer ist dabei ganz unterschiedlich. Nach einem erfrischenden Begrüßungscocktail folgt daher zunächst ein kurzer Theorieblock. Der Experte geht die Rezepte Schritt für Schritt mit seinen Schützlingen durch und erklärt, wann welcher Zubereitungsschritt erfolgen muss: „Gerade, wenn zum Beispiel Kühlzeiten bedacht werden müssen, ist ein gutes Zeitmanagement wichtig."

„Meine Schüler sollen im Kochkurs ordentlich was lernen und am Ende zufrieden nach Hause gehen."
Rainer Tapken

Damit das Gelernte auch Zuhause angewandt werden kann, setzt Tapken auf alltägliche Kochutensilien, die auch bei den blutigsten Anfängern meist schon in den heimischen Küchenschränken stehen. „Denn was nützt es den Teilnehmern, wenn sie im Kurs mit einem ausgefallenen Gerät arbeiten, bei dem sich die Anschaffung für den Privatgebrauch aber gar nicht lohnt?"

Neben vielen Basics lernen die Kochschüler auch schwierigere Handgriffe. Zum Beispiel, wie man einen ganzen Fisch verarbeitet. „Gerade dabei sind viele Hobbyköche ein wenig zaghaft", erzählt der Küchenchef. „Aber wenn sie es gezeigt bekommen und dann unter Anleitung selbst probieren dürfen, trauen die meisten sich doch ans Filetieren." Und auch die Resteverwertung kommt nicht zu kurz: Im Anschluss wird ein leckerer Fischfond angesetzt.

Italienische Menüs oder Gerichte mit saisonalen Produkten, etwa zur Spargelzeit, sind bei den Kursteilnehmern besonders beliebt. „Ganz oben steht aber nach wie vor das Thema Wildgerichte. Kein Kurs wird häufiger gebucht als dieser", weiß Tapken. Vor allem Freundeskreise, Vereine oder kleine Firmen finden dafür oft den Weg in seine Kochschule.

Zurzeit geht es in der Bürgerklause Tapken ungewöhnlich ruhig zu. Der Kursbetrieb musste bereits im letzten Herbst coronabedingt eingestellt werden. Rainer Tapken aber bleibt zuversichtlich – und verspricht: „Sobald wir das ‚OK von oben' bekommen, stehen wir in den Startlöchern und nehmen neue Anmeldungen entgegen. Wir freuen uns, wenn auch in der zweiten Küche endlich wieder geschnibbelt und gebrutzelt werden darf!"