Herbst im Pilzreich
Sobald das Myzel das Substrat vollständig durchwachsen hat, wachsen die Fruchtkörper. Das sind die eigentlichen Pilze, die später geerntet werden. Dafür müssen jedoch die äußeren Bedingungen verändert werden: „Wir simulieren den Herbst“, schmunzelt Isabel Bilstein-Jöring. Die Temperatur wird auf etwa 16 Grad Celsius gesenkt, die Beutel werden geöffnet und mehr Sauerstoff sowie Tageslicht lassen die Fruchtkörper sprießen.
Kräuterseitlinge und Austernseitlinge gehören zu den Arten, die unter diesen Bedingungen optimal gedeihen. Sobald sie ausgewachsen sind, beginnt die Ernte. „Unsere Pilze werden ausschließlich von Hand geerntet“, erklärt die Mjko®-Mitarbeiterin stolz. „Dabei muss man sehr präzise und vorsichtig vorgehen, da jeder Pilz behutsam vom Substrat getrennt und anschließend gereinigt werden muss.“ Mit viel Fingerspitzengefühl werden die Pilze von Substratresten befreit, gewogen und direkt in die Endverpackung geerntet. Danach wird sie in kürzester Zeit deutschlandweit an die Kundschaft im Einzel- und Biofachhandel geliefert – frisch und in höchster Qualität.
Ein geschlossener Kreislauf
Bei Mjko® ist Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells.
„Unsere gesamte Pilzzucht findet in einem ökologischen und geschlossenen Kreislauf statt“, Isabel Bilstein-Jöring.
Das bedeutet: Alles, was bei der Zucht an Ressourcen eingesetzt wird, wird nach Möglichkeit wiederverwendet. Zum Beispiel das abgeerntete Substrat: Champignonsubstrat sorgt als Humusbilder für besten Boden und geht an unsere regionalen Zulieferer zurück. Verbrauchtes Edelpilzsubstrat dient der Energiegewinnung in Biogasanlagen. So können neue Rohstoffe und Energie entstehen und der Kreis schließt sich.
Die Rohstoffe für das Substrat stammen von regionalen Lieferanten. Und durch die Verwendung von Solarenergie deckt das Unternehmen bis zu 50 Prozent seines Energiebedarfs selbst. „Unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind eng an die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung geknüpft. Wir wollen nicht nur hochwertige Pilze produzieren, sondern auch einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt und Gesellschaft nehmen“, betont Isabel Bilstein-Jöring.
Guten Appetit!
Edelpilze haben nicht nur einen besonderen Anbauprozess, sondern lassen sich in der Küche vielseitig einsetzen. Kräuterseitlinge eignen sich hervorragend zum Grillen oder Braten und überzeugen in einer Pasta durch ihre bissfeste Konsistenz. Austernseitlinge sind dank ihrer fleischigen Textur ein beliebter Fleischersatz – ideal als vegetarisches Schnitzel oder in „Pulled-Mushroom“-Gerichten. Und Shiitake sind echte Multitalente. Sie passen sowohl in asiatische als auch in europäische Gerichte wie Pasta mit Salbei-Butter oder auf eine Pizza.
Auf dem Instagramkanal des Unternehmens (@mjko.pilze) sind jede Woche neue Tipps und Rezepte zu finden. Ein kleiner Vorgeschmack:
Das beste fleischlose Schnitzel der Welt – Austernpilzschnitzel
Zutaten:
- 300 g Austernpilze
- (Dinkel-)Vollkornmehl
- 3 Eier*
- Vollkorn-Paniermehl
- Pflanzenöl zum Frittieren
- Salz und Pfeffer
* Vegane Alternative:
Statt 3 Eiern: 100 ml Sojamilch
So geht’s:
Die Austernpilze putzen und bei Bedarf etwas flachdrücken. Eine klassische „Panierstraße“ aufbauen: Dazu Mehl, Ei sowie Paniermehl jeweils in einzelne Schüssel oder Schalen füllen. Die Eier verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Pilze erst im Mehl, dann in der Ei-Masse und anschließend im Paniermehl wenden. Im heißen Fett goldbraun frittieren und auf Küchenpapier abtropfen lassen.