Julia und Michael, was sind eure wichtigsten Erfahrungen aus eurer ersten Gründung?
Julia Kieselhorst: Wir haben bei Solcina ganz schnell gemerkt, dass es wichtig ist, immer Vollgas zu geben. Ruhephasen sind selten. Und wir haben ein Netzwerk aufgebaut, von dem wir stark profitieren.
Michael Fabich: Ich würde sagen, dass unsere Gründungsphase noch nicht vorbei ist. Wir machen auch heute immer noch neue, wichtige Erfahrungen – ganz logisch, denn das Starten umfasst enorm viele Bereiche wie etwa Marketing, Vertrieb, Controlling, Produktentwicklung. Die konnten wir mit unserem Know-how gar nicht alle abdecken. Zudem gibt es bürokratische Hürden, die man neben dem Kerngeschäft stemmen muss. Da darf man nicht den Mut und seinen Optimismus verlieren.
Kieselhorst: Richtig. Ich sehe bei uns eine starke persönliche Entwicklung. Man muss sich in sehr viele Themen hineinarbeiten und dazulernen – parallel vom Alltagsgeschäft. Aber es macht Spaß!
Ihr habt zuletzt über eine weitere Gründung nachgedacht, sie jetzt aber zurückgestellt. Worum ging es überhaupt?
Kieselhorst: Kurz gesagt um funktionales Wassereis. Also ein Eis, das Elektrolyte liefert – zum Beispiel nach sportlichen Belastungen oder im Sommer auf Festivals. Das ist die Idee. Ich bin ja Fitnesstrainerin und Physiotherapeutin und laufe sehr viel, bis hin zu Marathons. Eis habe ich immer gern gegessen. Irgendwann habe ich mich gefragt, wie es wohl wäre, wenn es auch funktionales Eis gäbe – gerade nach intensiven Läufen im Sommer. Daraus ist die Idee für das neue Produkt entstanden.
Fabich: Wir sind weiterhin davon überzeugt. Aber wir haben nach intensiven Berechnungen festgestellt, dass der Kapitalbedarf doch um einiges höher ist als zunächst angenommen. Zudem haben wir erfahren, ein großer internationaler Handelskonzern plant ebenfalls den Launch eines solchen Produkts. Damit hat sich die Ausgangslage verändert.
Kieselhorst: Das zeigt, der Markt ist vorhanden, unsere Umfragen bestätigen das ja auch. Andererseits müsste unser Marketingbudget schon wesentlich höher ausfallen, wenn wir mit einer internationalen Konkurrenz mithalten wollen.