Wirtschaftsfaktor Pferd

Champions aus Oldenburger Gestüten

Oldenburger Pferde sind gut vertreten im internationalen Turniersport. Auf der 97. Herbst Elite-Auktion im Oldenburger Pferdezentrum Vechta haben sich Anfang Oktober 2022 gemeinsam mit anderen Elite-Fohlen auch Verwandte waschechter Oldenburger Weltmeisterpferde präsentiert.

Global Player OLD wurde beim Bundeschampionat der vierjährigen Hengste 2020 Zweiter und gewann in diesem Jahr den Weltmeistertitel der sechsjährigen Dressurpferde mit Eva Möller im Sattel. Auf der Herbst Elite-Auktion in Vechta paradierte seine Tochter Graceful. Auch einen Verwandten von Zucchero OLD, Weltmeister der Sechsjährigen im Jahr 2019, konnte man ergattern: Final Touch v. Fidertanz – De Niro – Fürst Romancier. Seine Großmutter Farley Beach ist Zuccheros Schwester. So wird die ehrenhafte Blutlinie des Hengstes weitergeführt, der vor zwei Jahren an einer Kolik verstorben war.

Das wohl berühmteste Oldenburger Pferd ist Donnerhall. Der Dunkelfuchs gewann in den 1990er-Jahren nicht nur zweimal Dressur-Gold bei Weltmeisterschaften und viele weitere Medaillen, als Deckhengst zeugte er auch fast 300 erfolgreiche Nachkommen. Zu den bekanntesten und erfolgreichsten vierbeinigen Oldenburgern gehört auch die Rappstute Weihegold, die unter anderem Gold und Silber bei Olympischen Spielen, vier Goldmedaillen bei Europameisterschaften und drei Weltcup-Gesamtsiege verbuchen kann. Ihre Reiterin Isabell Werth ist die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt. Beim Weltcupfinale in Leipzig hatte Weihegold 2022 ihren letzten Auftritt. Unter Standing Ovations verabschiedete sich Werth hier von ihrem Spitzenpferd. Weihegolds Besitzer, das Ehepaar Arns-Krogmann aus Lohne, waren auch dabei. Bei ihnen wird die Stute ihre Rente verbringen und zur Zucht eingesetzt.

Der Ursprung der Oldenburger Pferdezucht liegt beim Landesherrn Graf Anton Günther von Oldenburg im 17. Jahrhundert.

Gezüchtet werden die ausgezeichneten Oldenburger auf Gestüten im Kreis Cloppenburg und im Kreis Vechta. Der Ursprung der Oldenburger Pferdezucht liegt beim Landesherrn Graf Anton Günther von Oldenburg im 17. Jahrhundert. Drei wichtige Ereignisse machten die Zucht zu dem, was sie heute ist: die erste staatlich verordnete Hengstkörung, die Einführung eines Stammregisters und die Gründung zweier Pferdezuchtverbände durch das Pferdezuchtgesetz vom 9. April 1897. Die Auktionen, Prämierungen und Leistungsprüfungen werden vom Oldenburger Pferdezuchtverband organisiert, der alle Züchter der Rasse vereint. Als Dachverband verbindet er den Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes e.V., kurz OL, und den Springpferdezuchtverband Oldenburg-International, kurz OS.

Das Ziel sind Spitzensportpferde – korrekte Bewegung in allen Gangarten, Sprungvermögen, die sogenannte Rittigkeit, Leistungswille, Ausdauer und gesundheitliche Stärke. In der Zucht kommt es darauf an, die Vorzüge der Stute zu erhalten und ihre Schwächen auszugleichen. Für die Züchter wurde dafür nun das Oldenburger Anpaarungsprogramm ins Leben gerufen. Über ein einfaches Anmeldesystem entweder in den OL- oder OS-Account können Züchterinnen und Züchter hier ihren Zuchtbestand digital verwalten, Vererbungsprofile von Hengsten vergleichen und analysieren und so den passenden Hengst für ihre Stute finden. Bislang ist dieses Programm weltweit einmalig.