Los geht’s am Bahnhof Goldenstedt, der etwas abseits des Zentrums liegt. Über Ellerstedt mit seiner neugotischen Kapellenkirche St. Heinrich von 1913 führt die Tour durch die Wildeshauser Geest Richtung Hunte. Wer jetzt schon rasten möchte, hält am Hartensbergsee an. Mit weißem Sandstrand, Minigolfanlage, Spielplätzen und einem Beach Club mit Biergarten und Imbiss ist er ein beliebtes Freizeitziel.
Eine Kulturpause bietet sich kurz drauf am Mehrgenerationenpark im Herzen Goldenstedts an. Die 2,5 Hektar große Grünfläche ist Begegnungsstätte und Aktivort zugleich. Und Teil der Goldenstedter Skulpturenmeile. 16 Kunstwerke gilt es zu entdecken; viele davon sind von hier aus fußläufig zu erreichen. In einer Broschüre stellt die Gemeinde jedes ausführlich vor.
Industriedenkmal und Veranstaltungsort
Vor der Weiterfahrt bietet sich ein Abstecher zu Bredemeyers Hof an, der südlich des Mehrgenerationenparks liegt. Das Ensemble aus mehreren denkmalgeschützten, restaurierten Gebäuden wurde von der Von-Döllen-Stiftung saniert und steht nun der Öffentlichkeit – nach Voranmeldung – zur Besichtigung zur Verfügung. Kontaktdaten sowie eine Beschreibung der Bauwerke vom Dampfkraftwerk bis zum Backhaus finden sich auf der Website der Stiftung. Es lohnt sich, tiefer in die Geschichte einzusteigen – die Wassermühle wurde noch vor dem Dreißigjährigen Krieg erbaut.
Von Sachsen und Franken
Die Rundtour führt östlich aus Goldenstedt heraus. Das Wahrzeichen, der „Goldregen“ über der Hunte, markiert den Abschluss des Skulpturenpfades. Zunächst dem Fluss folgend geht es durchs Goldenstedter Moor, dann nach Westen zur Arkeburg, einer der größten Ringwallanlagen Nordwestdeutschlands. Vor etwa 1,200 Jahren wurde sie von den noch heidnischen Sachsen unter Herzog Widukind zum Schutz gegen die Bedrohung durch die christlichen Franken unter Karl dem Großen gebaut. Auch hier engagiert sich die Von-Döllen-Stiftung. Nach archäologischen Grabungen und einer Teilrekonstruktion sind die Forschungsergebnisse jetzt auf einem etwa 1,4 Kilometer langen Rundweg spannend in Szene gesetzt.
Tief ins Moor
Nicht mehr weit ist es jetzt bis zum nächsten Etappenziel: dem Naturschutz- und Informationszentrum Goldenstedt (NIZ). Im Moortunnel, auf dem Moorlehrpfad und bei Fahrten mit der Moorbahn kann man allerlei über die Natur des Moores, seine Entwicklung und Nutzung erfahren. Je nach Saison öffnen Café und Infozentrum die Türen und die Bahn fährt ab. Auf der Website finden sich alle Zeiten und Angebote. Bahntickets gibt es eine halbe Stunde vor Abfahrt, man kann aber vorab auch reservieren. Eine Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden. Eine kulinarische Besonderheit im Café sind die Buchweizenpfannkuchen.
Kirchenkultur und Urwaldabenteuer
Zurück auf der Strecke geht es Richtung Vechta bis Oythe. Die St. Marienkirche ist eine der letzten erhaltenen Findlingskirchen in der Region. Ihr ältester Teil stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die neugotische Backsteinkirche St. Jacobus von 1877 im Nachbarort Lutten besitzt einen Taufstein aus dem 16. Jahrhundert.
Die folgende Etappe führt durch tiefen Wald: 700 Hektar misst das Naturschutzgebiet Herrenholz. Ein Teil wird als Urwald seiner natürlichen Entwicklung überlassen. Er ist einer von drei Hutewaldresten, die es heute noch im westlichen Niedersachsen gibt. In anderen Bereichen ist das Herrenholz durch ein Netz von Rad- und Wanderwegen erschlossen. Das alte Forsthaus und die fast fünf Meter umfassende Königseiche sind einen Besuch wert. Kurz nach dem Wald erreicht die Route ihren Startpunkt am Goldenstedter Bahnhof.
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