Familienradtouren

Entdeckerspaß für kurze Beine

29.04.2025

Kürzere Strecken, ruhigere Straßen und immer ein Spielplatz in der Nähe – unter diesem Motto hat das Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre acht Radrouten für Familien zusammengestellt. Der Clou: Zu jeder Rundtour gehört auch einen kleine Entdeckerrallye. Wir stellen die Entdeckertour rund um Garrel vor – mit Stopp in Amerika!

Rundtour Vom idyllischen Dorfpark geht es auf der interessanten Route unter anderem zum Flugplatz nach Varrelbusch.

Start- und Endpunkt der Tour ist der Dorfpark in Garrel. Auf der Suche nach der ersten Antwort für die Rallye-Frage wird gleich der Spielplatz gecheckt. Neben dem Piratenschiff ist die Schaukel für Menschen mit Handicap ein besonderes Highlight. Jetzt geht es aber los, durch Felder und Wiesen Richtung Falkenberg. Wer mag, legt dort auf dem Spielplatz an der Schule eine erste Rast ein.

Texas-Feeling auf dem Flugplatz

Nächstes Etappenziel ist der der Flugplatz Varrelbusch. „Wie in Texas sieht’s hier aus“, befanden US-Piloten, die hier in den 1960er Jahren stationiert waren. Seitdem wird der einzige Verkehrsflugplatz im Oldenburger Münsterland auch „Texas Airport“ genannt. Mit rund 4.000 Starts von Segelfliegern und Motorflugzeugen ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Der Luftsportverein Cloppenburg mit seiner Motorflug- und Segelflugabteilung veranstaltet immer wieder Aktionen und Schnupperkurse und betreibt eine eigene Flugschule. Die Fallschirmsportgruppe Skydive Varrelbusch startet hier zu ihren Sprüngen. Am Wochenende ist die Flughafengastronomie geöffnet.

Gelegentlich hebt in Varrelbusch ein echter Hingucker ab: eine Boeing Stearman PT 17 mit dem unverkennbaren Motorengeräusch ihres 7-Zylinder-Sternmotors. Der Doppeldecker von 1943 kam in der US-Luftwaffe in der Piloten­ausbildung zum Einsatz. Heute ist er liebevoll restauriert und voll flugfähig.

Aber nicht nur für den Blick gen Himmel lohnt es sich, ein Fernglas dabei zu haben. Stolze 70 Hektar umfasst der Flughafen Varrelbusch, überwiegend bestehend aus Magerrasen und Heideflächen. Viel Platz für kleinwüchsige Pflanzenarten, die auf magere Bodenverhältnisse angewiesen sind. Darüber freuen sich auch zahlreiche Vogel- und Schmetterlingsarten.

Nächster Halt: Amerika

Unscheinbarer, aber ein großer Besuchermagnet, ist die nächste Station auf der Rundtour: der Garreler Ortsteil Amerika. Wie es zu diesem Namen kam, ist nicht urkundlich verbrieft. Man erzählt sich jedoch, dass er seit der Siedlungszeit verwendet wird, und mit der Lage zu tun hat. Wie eine Art Halbinsel von Wasser, Sumpf- und Moorflächen umgeben, war der Weg dorthin vom Garreler Kernort sehr beschwerlich. Und wurde mit einer „Reise nach Amerika“ verglichen. Wer sich rechtzeitig beim Heimatverein anmeldet, kann sich mit einem „Amerika-Zertifikat“ bescheinigen lassen, es hierher „ohne Flugzeug oder Schiff“ geschafft zu haben.

Heute ist die Fahrt nach Garrel ein Klacks. Zurück im Dorfpark mobilisieren die Kids schnell neue Kräfte und stürzen sich ins Piratenabenteuer. Wer von den Erwachsenen noch nicht genügend Bewegung hatte, kann sich an den Fitnessgeräten verausgaben. Oder lieber doch direkt auf die Ruheliegen wechseln?

© Ljiljana / stock.adobe.com

Tipps für Radtouren mit Kindern

  • Die ersten Touren nicht zu lang planen. Faustregel: Bis zu 20 Kilometer sind auch im Kindergarten- und Vorschulalter schon schaffbar, wenn das Gelände eben ist.
  • Verkehrssichere Räder und Helme sollten obligatorisch sein. Mit gut aufgepumpten Reifen fährt es sich leichter.
  • Vor der ersten Tour sollte das Bremsen und Halten auf Zuruf klappen. Ebenso Abbiegen mit ausgestreckter Hand und kleine Ausweichmanöver.
  • Lieber mit sehr kurzen Strecken starten und dann langsam steigern. Mit einer Tandemstange können die Eltern übernehmen, wenn doch die Kraft ausgeht.
  • Nicht nur Kraft und Kondition, sondern auch Konzentration ist notwendig zum Lenken, Spurhalten und angemessenem Bremsen. Deshalb sind Pausen für den Kopf wichtig, auch wenn die Beine noch können. Eine gute Grundregel: Die Jüngsten bzw. Schwächsten geben den Takt vor.
  • Fahren Kinder vor den Erwachsenen, sind sie stets im Blick. Ab zwei Erwachsenen biete sich die „Ententechnik“ an. Eine erwachsene Person fährt vor, eine sichert den Schluss der Gruppe.
  • Sonnenbrillen halten auch bei den Jüngsten Insekten aus den Augen.
  • An Snacks für die Pausen denken: Wasser, Nüsse, Fruchtriegel oder Obst eignen sich gut.
  • Mit Picknickdecke, Becherlupe und Fernglas entspannt es sich noch viel besser.
  • Noch größer wird das Abenteuer, wenn man es gemeinsam erlebt: zum Beispiel mit dem Lieblingskuscheltier im Lenker-Korb.