Nicht nur, weil sie bei jeder Eröffnung seiner Musikschulen dabei waren und ihn bei all seinen Zielen unterstützen. „Sie sind Teil meiner täglichen Arbeit", erzählt der 30-Jährige. „Spätestens dann, wenn ich mich erinnere, woher ich komme."
Chris Bruns wuchs auf einem Bauernhof in Lindern auf – der Mittelpunkt von allem, sagt er rückblickend. „Ich sehe meinen Opa noch heute bei der Arbeit vor mir: auf dem Trecker mit Güllefass, beim Schweine füttern. Meine Oma hingegen war als Hausfrau unschlagbar und hat bis heute dieses Talent fürs Zwischenmenschliche." Von ihnen habe er gelernt, dass harte Arbeit zum Erfolg führt, aber auch, wie wichtig Feingefühl ist. Die Kombination aus beidem helfe ihm sehr bei seiner Arbeit als Musiklehrer – vor allem in Zeiten der Pandemie, die das Geschäft für Künstler:innen härter denn je werden ließ.
Mit Mitte 20 machte der gelernte Industriekaufmann und studierte Betriebswirt sich mit seiner ersten Musikschule selbstständig. Heute beschäftigt er ein Team aus zehn Mitarbeitenden. „Dass ich einfacher Bauernjunge mal so einen Weg mache, hätte ich früher niemals gedacht – und meine Großeltern wohl auch nicht", gibt Bruns schmunzelnd zu. Mit der Musik haben die beiden nämlich nichts zu tun. Zu seinen Auftritten kommen sie trotzdem und schauen ihrem Enkel stolz dabei zu, wie er das macht, was ihm Freude bereitet.
„Meine Großeltern erinnern mich an meine Wurzeln, sagt Chris Bruns."
Die große Bühne hat auch Anja Muhle aus Visbek lieben gelernt. Sie ist seit vielen Jahren als Moderatorin, Eventplanerin und Podcasterin auch über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Oma Elisabeth spielte dabei eine wichtige Rolle. „Da unsere Familie seit vielen Jahren einen großen Gastronomiebetrieb in Visbek führt, haben meine Eltern abends und am Wochenende meist gearbeitet. Oma war immer da. Sie hat mich zu meinen Gesangsproben begleitet, war bei Theaterauftritten dabei und hat mich in allem bestärkt, was ich tat." Auch ihre Verbindung zur katholischen Kirche hat Muhle von ihrer Oma mitbekommen. Der gemeinsame Gang zur samstäglichen Vorabendmesse war schon fast ein kleines Ritual zwischen ihnen.