Auf der Suche nach Bauchemie. „Aber das hat sich dann schnell geklärt, meine Eltern haben mich ja unterstützt." Schon mit zwölf, 13 Jahren war dem Friesoyther klar: Ich will mich später selbstständig machen.
Später war dann doch früher. Der Teenager erlebt, wie ein Freund einen Online-Shop aufzieht – und tut es ihm nach. Warum ausgerechnet Bauchemie? „Das hat sich so ergeben." Viel mit seinem Vater im Lkw unterwegs, hält er stets die Augen auf, informiert sich. Und legt einfach los. Der Erfolg gibt ihm Recht. Bald kommen Hersteller auf ihn zu, er nimmt Elektrowerkzeuge ins Sortiment. Mit Konzept: „Bei Bosch und Co. bekomme ich keine wettbewerbsfähigen Preise", erklärt der Jungunternehmer. Vernünftige Qualität zu guten Preisen kaufe er deshalb im Osten ein. Und ja, der Laden läuft.
„Wenn ich nichts riskiere, komme ich auch nicht voran."
Zeitsprung ins Jahr 2020. Bokow träumt von persönlichem Kundenkontakt, plant einen eigenen Baumarkt. Der Laden ist schon angemietet, dann kommt die Pandemie dazwischen. Die Banken wollen die Ausstattung nicht finanzieren. Immerhin seien fast alle Läden geschlossen. Und Bokow? „Ich hab' mir gesagt: Wenn ich nichts riskiere, komme ich auch nicht voran." Er nimmt Angespartes aus dem Online-Geschäft und finanziert seine Ideen komplett aus eigener Tasche. Stellt einen Marktleiter und zwei weitere Kollegen ein und eröffnet im Oktober seinen „Bau Bär Baumarkt". Endlich.
Der Start glückt, auch als Chef der Jüngste im Laden zu sein ist kein Problem. Für 2022 plant Bokow einen Ausbildungsplatz. Mit seinem Motto „Qualität zu günstigen Preisen" hat er im Baumarkt-reichen Friesoythe eine Nische besetzt. Von 6 bis 20 Uhr geht sein Arbeitstag jetzt: vom Online-Shop in den Baumarkt zum Online-Shop. Pläne hat er auch. Das Sortiment soll breiter werden, der Laden größer. Nur zum 25. Geburtstag hat er sich eine Woche Urlaub gegönnt. Musste mal sein.
www.baubär.de