Der Wettbewerb möchte anhand von Beispielen aufzeigen, was Gartenfreunde auch im Kleinen tun können, um den Klimaschutz voranzubringen. „So wollen wir andere motivieren, sich ebenfalls zu engagieren", sagt Hannah Hoff, die Koordinatorin des TeRRIFICA-Projekts an der Universität Vechta. „Der Wettbewerb zeigt, dass jede und jeder direkt vor der eigenen Haustür für das Klima aktiv werden kann." Manche Bereiche seien aber noch ausbaufähig: „In den eingereichten Beiträgen wurde zum Beispiel wenig Bezug auf erneuerbare Energien genommen. Da besteht auf jeden Fall noch Entwicklungspotenzial."
17 Millionen Gärten: Deutschland ist Spitzenreiter in Europa.
Intensiv Gedanken gemacht hat sich auch Sebastian Ostermann aus Steinfeld. Er rät dazu, für die Gartengestaltung „möglichst viele verschiedene und vor allem einheimische Pflanzen zu kaufen". Wer sich da noch nicht gut genug auskennt, findet im Internet mit Suchbegriffen wie „Naturgarten" oder „Wildgarten" schnell Information und Inspiration. Preisträger Christian Behnen aus Bakum gibt zudem den Hinweis, nichts zu überstürzen. „Man muss nicht sofort den gesamten Garten umkrempeln." Es reiche, erstmal mit einem kleinen Bereich anzufangen. Zehn leere Quadratmeter sind mit heimischer Blütensaat schnell in eine wilde Wiese verwandelt.
Hannah Hoffs Wettbewerbsbilanz fällt alles in allem positiv aus. „Wir haben viele positive Rückmeldungen zu der Aktion bekommen, oft mit dem Hinweis, dass man schon länger auf eine solche Möglichkeit gewartet hat. Das zeigt das große Interesse, die eigenen Ideen und Erfahrungen mit anderen zu teilen." Im Frühjahr 2021 geht deshalb die Aktionsreihe „Klimafreundliche Gartengestaltung im Oldenburger Münsterland" in die zweite Runde. Alle Einwohnerinnen und Einwohner sind aufgerufen, ihre Gärten biodivers, naturnah und klimafreundlich umzugestalten.
Dazu wünschen Dagmar und Klaus-Peter Maas Gartenfans im Oldenburger Münsterland vor allem eines: Mut zur Unordnung. Man solle sich von geraden Linien verabschieden und auch unerwünschte Pflanzen, wie Klee oder Löwenzahn, zulassen. „Es sieht vielleicht nicht so ordentlich aus, wenn da gelbe, weiße und rosa Flecken auf dem Grün schimmern, das ist aber vor allem für Hummeln und Bienen wichtig", sagt das Ehepaar. „An den vielen Insekten sieht man aber, dass der Garten ein gesundes Ökosystem darstellt. Das ist unserer Meinung nach das Wichtigste für das Klima."