Auch abseits von unternehmensübergreifend koordinierten Programmen finden sich kreative Maßnahmen, um die Fachkräfte von morgen zeitgemäß auszubilden. So wird den IT-Azubis bei der Alte Oldenburger Krankenversicherung AG in Vechta der Einstieg in die Ausbildung durch ein besonderes Angebot erleichtert. Seit vielen Jahren produziert IT-Ausbilder Stefan Macke einen Podcast, der den Berufsanfängern als digitaler Begleiter vor und während der Ausbildung zur Seite steht. „Schon im Bewerbungsprozess bekommen die Auszubildenden den Link zu meinem Podcast geschickt und können sich die Episoden mit Tipps für die Bewerbung, das Vorstellungsgespräch und den ersten Tag anhören", so Macke.
Investitionen in den Nachwuchs zahlen sich aus – kurzfristig und langfristig.
Im Laufe der Ausbildung deckt der Podcast alle fachlichen Grundlagen ab und gibt wertvolle Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung. Macke weiß inzwischen, welche Fragen häufig von den IT-Azubis gestellt werden und kann vorab schon auf die entsprechenden Podcast-Folgen verweisen. Das spart Zeit bei der Lernvermittlung. Inzwischen gibt es über 150 Episoden zu den unterschiedlichsten Themen. Und die kommen richtig gut an: „Der Podcast ist toll, weil ich mir damit meine Lerneinheiten selbst einteilen kann", berichtet Azubi Leon Brachwitz. „Alles, was ich im Betrieb gelernt habe, kann ich später noch einmal in Ruhe nachhören. So bleiben die Inhalte unterm Strich viel besser im Gedächtnis."
Wer sein Engagement in Sachen Ausbildung nach außen sichtbar machen will, wählt nicht selten den Weg über Gütesiegel. Eines ist das IHK-Qualitätssiegel „TOP AUSBILDUNG". Die Verleihung ist eingebettet in ein umfassendes Beratungskonzept, das die IHK ihren Mitgliedsunternehmen kostenfrei zuteilwerden lässt. Lediglich wer sich am Ende offiziell zertifizieren lassen möchte, muss eine Gebühr entrichten.
Seit das Gütesiegel im November 2018 erstmals verliehen wurde, konnten schon 20 Unternehmen im Oldenburger Land zertifiziert werden. Für die IHK gilt jedoch weiterhin: Klasse statt Masse. „Es ist nicht unser oberstes Ziel, das Gütesiegel in den nächsten Jahren an möglichst viele Unternehmen zu vergeben", betont IHK-Fachkräfteberater Heiner Paffenholz. „Wir möchten stattdessen den Fokus auf die Unternehmen legen, die durch herausragende Qualität in der Ausbildung hervorstechen." Außerdem gelte es, das Bewusstsein für gute Qualität in der Ausbildung zu schärfen und Unternehmen empfänglicher dafür zu machen, sich an dieser Stelle weiterzuentwickeln.