„Zum Schiri ist man nie zu alt“, meint Lehrwart Einhaus. 14 ist das Einstiegsalter. „Aber wir hatten im letzten Jahr auch schon jemand dabei, der war über 60.“ Die ganz jungen Neulinge werden zunächst bei Spielen der D-Jugend eingesetzt, können sich dann langsam hochpfeifen. Wer wirklich Ambitionen habe, merke man schnell. Ein bestimmtes Auftreten sei erforderlich, allerdings ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Das schaffen nicht alle, die Absprungquote sei leider zu hoch.
Für Pia Bußmann ist Aufgeben keine Option. Die 14-Jährige ist eines von drei Mädchen im Kurs. Selbst in der B-Jugend aktiv, ist sie nicht nur ehrgeizig, sondern auch selbstbewusst. „Ich will nicht so viel mit den Schiris auf dem Platz meckern, sondern zeigen, dass ich mindestens genauso gut pfeifen kann.“ Gibt es Fußball im Fernsehen, achte sie inzwischen weit mehr auf die Unparteiischen als auf die Spieler:innen. Die Regeln hat sie ohnehin drauf. Die Zwischenprüfung bestand sie ohne Fehler. Selbst auf skurrile Fragen wie „Eine Juniorenmannschaft möchte wegen kalten Wetters in Trainingsanzügen spielen. Muss der Schiedsrichter das zulassen?“ wusste sie die richtige Antwort: „Ein klares Ja!“
Einer, der das aus eigener Erfahrung wissen sollte, ist Pascal Kleine. Der 32-Jährige ist ein Wiedereinsteiger. „Ich habe fünf Jahre Pause gemacht“, erklärt er. In solchen Fällen sieht das Regelwerk eine Wiederholungsprüfung vor. „Aber ich musste nicht an den zehn Lehrabenden teilnehmen, sondern durfte mich in Eigenregie vorbereiten.“ Dabei geholfen hat ihm eine App, die 180 Fragen bereithält. „Die App ist super“, bestätigt Pia Bußmann.