Wie wichtig es ist, das eigene Unternehmen von Grund auf zu kennen, weiß auch Niko Brand. In vierter Generation leitet er das 1930 gegründete Familienunternehmen Brand Qualitätsfleisch in Lohne. 2020 übernahm er die Geschäftsleitung vom Vater, war aber schon vorher dort tätig. „Das erste Mal vor rund 20 Jahren im Rahmen eines Ferienjobs. Da war ich 15 Jahre alt“, erinnert er sich. Über die Jahre hat er sowohl im Stall und am Schlachtband als auch in der Verwaltung und der Technik gearbeitet.
Nach seinem Maschinenbaustudium übernahm er schnell Verantwortung für anspruchsvolle, größere Projekte. Der Schritt in Richtung Geschäftsführung habe sich ganz natürlich durch Gespräche, Geschäftsreisen und gemeinsame Projekte mit seinem Vater entwickelt, verrät Brand. Ein striktes Konzept für die Betriebsübergabe gab es nicht, doch die frühe Übernahme von viel Verantwortung hat Niko Brand auf seine Aufgaben vorbereitet. „Ich war noch nicht offiziell Geschäftsführer, da hat mein Vater mich meinen ersten großen Kreditvertrag für ein von mir initiiertes Projekt unterschreiben lassen“, berichtet er. „Das hat mich damals einige schlaflose Nächte gekostet. Im Nachhinein habe ich durch diese Erfahrung gelernt, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen.“
Mit den Herausforderungen wachsen – das war nicht nur Niko Brands Credo bevor sondern auch nachdem er die Geschäftsleitung übernommen hat. Kaum ein Jahr war ohne Krise. COVID-19, die afrikanische Schweinepest, der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und natürlich der Klimawandel, der die Fleischbranche beeinflusst. Trotz aller Widrigkeiten ist Brand Qualitätsfleisch weitergewachsen – inzwischen arbeiten hier über 300 Beschäftigte. Das Spektrum wurde durch die Geschäftsbereiche Zerlegung und Logistik erweitert. Der Umsatz verzehnfachte sich in den letzten 20 Jahren.
„Wir haben einen extremen Wandel durchgemacht und gestalten als kleines mittelständisches Unternehmen das Thema Ernährung der Zukunft maßgeblich mit“, so das stolze Fazit des Geschäftsführers. Für ihn sind ein gesundes Miteinander und ein ständiger Dialog der Schlüssel für eine gute Betriebsübergabe.