Netzwerkarbeit

Mehr Fachkräfte für mehr Gesundheit

In Friesoythe schlummern 23.000 Ideen, um den Fachkräftemangel im medizinischen Sektor zu bewältigen. Was es damit auf sich hat, von wem diese Ideen kommen sollen und was damit passiert, weiß das neu gegründete „Netzwerk Gesundheit Friesoythe".

Fachkräfte fehlen derzeit in vielen Bereichen, doch besonders der medizinische Sektor ist stark betroffen. So auch in Friesoythe. Erst Ende letzten Jahres ist die Geburtsstation im Friesoyther Krankenhaus geschlossen worden. Der Grund: Mangel an Fachkräften. Zeit etwas zu verändern. Mit dem Ziel, eine langfristige und zukunftsorientierte Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu bewirken, haben sich Friesoytherinnen und Friesoyther sowie medizinische Einrichtungen zum Netzwerk Gesundheit Friesoythe zusammengeschlossen. Alle sind eingeladen, sich miteinzubringen – unabhängig von Alters- und Berufsgruppen. „Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts", steht auf der offiziellen des Netzwerks und beschreibt so treffend die hohe Relevanz des Themas.

Ideen sammeln und umsetzen

Die gemeinsame Mission wird von sechs Teilzielen getragen: Fachkräfte gewinnen, Fachkräfte binden, Versorgung sichern, Akteure vernetzen, Angebot ausweiten und Gesundheit stärken. Um in ländlichen Regionen Fachkräfte zu gewinnen, ist Kreativität gefragt. Hier möchte das Netzwerk die gesamte Bevölkerung von Friesoythe miteinbeziehen. „Jeder Friesoyther hat eine Idee", formulierte Jann Christian Hegewald, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands und Mitinitiator des Netzwerks, es treffend im Gespräch mit der Münsterländischen Tageszeitung. Damit diese Ideen gesammelt werden können, hat das Netzwerk Gesundheit Friesoythe bereits im Mai Postkarten verteilt, auf die Friesoytherinnen und Friesoyther ihre Ideen notieren und einreichen können. Rund 23.000 Bewohnerinnen und Bewohner zählt die Stadt, auf genauso viele Ideen hofft nun das Netzwerk. Auch über die Website kann über ein Kontaktformular die eigene Idee vermittelt werden.

Medizinische Angebote erweitern

Für eine schnelle Umsetzung der besten Ideen hilft die enge Vernetzung von medizinischen Einrichtungen innerhalb des Netzwerks. Abstimmungsprozesse und Kommunikationsaustausche gehen so optimierter und schneller vonstatten. In der Konsequenz können Maßnahmen zur Fachkraftgewinnung schon zeitnah umgesetzt werden. Ein reger Austausch zwischen relevanten Stakeholdern, schafft zudem Möglichkeiten, medizinische Angebote zu erweitern und wirkt sich in der Konsequenz positiv auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung aus. Um Fachkräfte nicht nur anzuwerben, sondern auch langfristig am Standort zu halten, sollen in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis Maßnahmen entwickelt werden, um attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen.

Kein Sprint, sondern ein Marathon

Finanzielle Unterstützung erfährt das Netzwerk von der Bürgerhospitalstiftung, die sich mit dem Fortbestand des St.-Marien-Hospital beschäftigt. Da das Friesoyther Krankenhaus ebenfalls Netzwerkmitglied ist, geht die Arbeit der Stiftung Hand in Hand mit der des Netzwerks. Übrigens: Über die Bürgerhospitalstiftung ist es möglich, zweckgebunden für das Netzwerk Gesundheit Friesoythe zu spenden.

Obwohl schnell Maßnahmen zur Fachkraftgewinnung umgesetzt werden sollen, ist gleichzeitig klar, dass grundlegende Veränderungen Zeit brauchen, um zu greifen. Passend dazu heißt es auf der Website: „Unsere Vision von einem gesunden Friesoythe ist kein Sprint, sondern ein Marathon."

Weitere Informationen: netzwerk-gesundheit-friesoythe.jimdosite.com