Keine Chance für Schema F
Heute stehen Jahr für Jahr rund zehn Yachten im Auftragsbuch. Fast alles sind Unikate. Mit Planungen nach Schema F kommt man hier nicht weiter. "Das ist jedes Mal eine Herausforderung, macht die Aufgabe aber so spannend", berichtet Carsten Loges, der gemeinsam mit Alfred Kamphaus die Geschäfte führt. „In der Regel sind wir Generalunternehmer", sagt er. "Von den Böden über Türen und Treppen bis hin zu Küchen und Mobiliar planen wir die komplette Innenausstattung, stimmen unsere Ideen mit den Schiffsbauern ab und gehen natürlich auch die Realisation an." Knapp 300 Mitarbeiter – unter anderem Tischler, Elektroniker und Lackierer – sind allein am Standort Dinklage für das Unternehmen tätig, weitere in Shanghai.
Nur die besten Materialien
Zwei Jahre kann es durchaus dauern, bis eine Yacht startklar ist und den Wünschen und Ansprüchen des Eigners genügt. Verwendung finden nur die besten und edelsten Materialien. „Essentiell für unsere Arbeit ist es, ihre Schwächen zu kennen, ihre Eigenheiten und Stärken sichtbar zu machen, sie in neuen Zusammenhängen zu zeigen und Wirkung entfalten zu lassen", verrät der Geschäftsführer. Anspruch sei es, exklusive Formen und Verbindungen mit dem traditionellen Werkstoff Holz stets neu zu interpretieren, ohne seine Identität zu verfremden. Nicht zu vergessen: Die Anforderungen des Brandschutzes müssen akribisch erfüllt werden.
Gute Zukunftsaussichten
Die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung leistet zum Erfolg des Unternehmens einen wichtigen Beitrag. Beispiel „ProTEAKT": Diese Innovation schützt Teakböden im Außenbereich auf Yachten vor großen Schäden, die bei einem Refit auf der Werft oder der Überwinterung im Hafen entstehen können. Unter der Platte liegende Bürstenleisten sorgen dafür, dass der Boden „atmen" kann. Wasser kann besser ablaufen und verdunsten. Auch der während der Bauphase anfallende Schmutz lässt sich absaugen und abwaschen.
Für die kommenden Jahre ist Geschäftsführer Loges optimistisch. Dass der Yachtbau an Bedeutung verlieren könne, glaubt er nicht. „Es gibt ja immer mehr Superreiche." Gute Aussichten für die Bootsfreunde aus dem Binnenland also.