Im Moor

Dem Mythos auf der Spur

23.06.2021

Das Moor, eine Landschaft von archaischer Schönheit, ist vielen Menschen fremd geblieben. Wer seine Kenntnisse vertiefen möchte, findet im Oldenburger Münsterland eine ganze Reihe an Gelegenheiten.

Molberger Dose Entlang des Naturerlebnispfads in der Molberger Dose.

Über Jahrhunderte galten Moore als lebensfeindliche Gebiete. Sie hatten sich im Lauf der Spät- und Nacheiszeit gebildet, also vor etwa 12.000 Jahren. Erst durch die im 17. Jahrhundert einsetzende Entwässerung über Fehnkanäle wurden sie für die Menschen zugänglich. Doch die Urbarmachung der Moore war durch den stetigen Kampf gegen Hunger und Tod eine entbehrungsreiche Zeit.

Heute wissen wir: Die Bedeutung der Moore für das ökologische Gleichgewicht wurde lange Zeit unterschätzt. Der Lebensraum ist ideal für Pflanzen wie Schilf oder Moose. Der Torfboden speichert Kohlendioxid. Rund 500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff lagern weltweit in Moorböden – etwa 30 Prozent des erdgebundenen CO2. Wird einer Moorfläche Wasser entzogen, gelangt Treibhausgas in die Luft. So hat auch die Kultivierung zum Klimawandel beigetragen.

Die Moore sind fester Bestandteil der Geschichte des Oldenburger Münsterlands. Sowohl in der Region Barssel-Saterland als auch im Nordkreis Vechta finden sich viele Hinweise auf die Zeit der Kultivierung. Wer sich für die Traditionen der Region interessiert und dem einen oder anderen Geheimnis auf die Spur kommen möchte, sollte deshalb unbedingt der Punkt „Moor" mit in sein persönliches Besuchsprogramm aufnehmen.

Moore im Oldenburger Münsterland.

Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn

In den beiden direkt bei den „Dreibrücken" in Elisabethfehn gelegenen Ausstellungshäusern und auf dem Freigelände des Museums kann man sehen, wie Hochmoore entstanden sind und wie der Mensch die Landschaft der Region geprägt hat.

Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn
Oldenburger Straße 1
26676 Elisabethfehn
Telefon 04499 2222
www.fehnmuseum.de

Haus im Moor Goldenstedt

Mitten im Goldenstedter Moor, das zu einer der größten zusammenhängenden Hochmoorlandschaften Deutschlands gehört, steht das Naturschutz- und Informationszentrum „Haus im Moor" genannt. Im Moortunnel kann man das Moor von unten betrachten, während das Moorbioskopion eine Aussichtsplattform und ein Labor bietet.

Naturschutz- und Informationszentrum NIZ
Haus im Moor
Arkeburger Straße 22
49424 Goldenstedt
Telefon 04444 2694
www.niz-goldenstedt.de

Esterweger Dose

Die Esterweger Dose ist das größte Hochmoor-Wiedervernässungsgebiet Westeuropas und hat eine Gesamtfläche von ca. 5.000 ha nördlich des Küstenkanals. Die wiedervernässte Fläche beträgt ca. 2.000 ha.

Esterweger Dose
B401
26676 Barßel

Moorbahn Seelter Foonkieker

Die Moorbahn „Seelter Foonkieker" fährt vom Torfwerk Moorkultur Ramsloh aus unter fachkundiger Begleitung tief in das Westermoor bei Ramsloh, einen Teil des Moorgebiets „Esterweger Dose". 

Moorbahn „Seelter Foonkieker"
Moorgutsstraße 1
26683 Saterland
Telefon 04498 7068830
www.moorfahrten.de

Moorerlebispfade

Wer das Moor auf eigene Faust erkunden möchte, findet informativ beschilderte Erlebnispfade im Campermoor in Neuenkirchen-Vörden, im Naturschutzgebiet Molberger Dose und in Goldenstedt. Auf Wunsch und vorherige Anmeldung werden auch jeweils Führungen unter fachkundiger Leitung angeboten. Im Vehnemoor können Besucher die Prüfung zum „Diplom-Törfwarker" absolvieren.