Um verstärkt junge Familien in ihre Gemeinde zu locken, lassen sich die Verantwortlichen in Essen/Oldb. einiges einfallen. So unterstützen sie den Erwerb von Wohneigentum auf gemeindeeigenem Grund mit 3.000 Euro beim ersten Kind und mit jeweils 1.000 Euro bei jedem weiteren, bis zur schlüsselfertigen Übergabe des Hauses geborenen Kind. Und stellt sich innerhalb von acht Jahren nach Bezug der Immobilie erneut Nachwuchs ein, erhalten die Familien nochmals 1.000 Euro pro Geburt. Seit Anfang Januar 2015 gilt eine entsprechende Richtlinie.
Bemerkenswert auch: Familien mit drei und mehr Kindern wird ebenso gezielt der Zugang zu Bildungs- und Freizeitangeboten erleichtert. Mit bis zu 75 Euro beteiligt sich die Gemeinde an Bildungsangeboten; beim Eintritt ins Freibad wird nur der halbe Preis verlangt. Für Kinder aus Großfamilien übernimmt die Gemeinde die Hälfte der Kosten für Schulausflüge, auch bei mehrtägigen Fahrten. Ebenso stellt sie kostenfrei Dokumente, Zertifikate und Beglaubigungen aus.
Mit all diesen Maßnahmen verfolgt die Gemeinde ein Ziel: Familien sollen sich hier willkommen und heimisch fühlen. „Sie bringen mit ihren Kindern die Zukunft gleich mit und das ist für Gemeinden im ländlichen Gebiet entscheidend", stellt Bürgermeister Heinrich Kreßmann klar. Und er erkennt einen durchaus erwünschten Nebeneffekt: „Mit Familien kommt Leben in die Gemeinde und damit wird sie für alle Generationen und Lebensmodelle lebenswert."
Die Europäische Vereinigung der Großfamilien (European Large Families Confederation, ELFAC) hat das Engagement der Gemeinde im Sommer 2018 gewürdigt. Nur wenige Wochen, nachdem Essen bereits mit dem Fair-Family-Siegel des Verbandes Kinderreicher Familien Deutschland e.V. prämiert worden war, folgte die Ehrung im polnischen Stettin – als erste deutsche Gemeinde überhaupt.