Internationalisierung

Damme, Claremont, Singapur

21.06.2021

Im Frühjahr 2018 eröffnete Landmaschinenspezialist Grimme knapp 7.800 Kilometer vom Firmensitz in Damme entfernt sein neues Werk in der chinesischen Millionenmetropole Tianjin. Mit mehr als 13 Millionen Euro ist es eine der größten Einzelinvestitionen im Ausland. Kein Einzelfall, wie sich zeigt.

Projektleiter Christoph Grimme betonte, das Werk sei „auf eine hochmoderne Fertigung und Produktion ausgelegt, so dass wir die gleich hohe Qualität wie im Stammwerk in Damme gewährleisten können". China ist für Grimme kein Neuland. Seit über 20 Jahren ist das Familienunternehmen in Fernost aktiv. Und nicht nur dort: Die roten Maschinen kommen in über 120 Ländern zum Einsatz, rund 85 Prozent ihres Umsatzes machen die Südoldenburger im Export.

Globale Geschäfte

Heimisch in der Region, zuhause in aller Welt – dieser Devise folgen viele der wichtigsten Unternehmen aus dem Oldenburger Münsterland. Kunststoffspezialist Pöppelmann aus Lohne produziert unter anderem im amerikanischen Claremont (North Carolina), die Miavit GmbH eröffnete 2017 ein Vertriebsbüro in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Mitarbeiter des Löninger Unternehmens Remmers wurden mit der Beschichtung der Süd- und Nord-Parkgaragen am Terminal 3 des Flughafens von Singapur beauftragt.

Auch Big Dutchman, der in Calveslage ansässige Weltmarktführer für moderne Stall- und Fütterungstechnik, setzt auf Asien. Zuletzt wurde westlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur ein Logistikzentrum für den asiatisch-pazifischen Raum eröffnet. Kostenpunkt nach Firmenangaben: 25 Millionen Euro. Die aber dürften sich lohnen. „Wie und von wem wird die Weltbevölkerung im Jahr 2050 ernährt werden?", fragte Bernd Meerpohl, der Vorstandvorsitzende der Firmengruppe, bei der feierlichen Eröffnung. Und fügte hinzu: „Ich bin mir sicher, dass viele Ideen zur Lösung dieser Frage hier entwickelt werden."

Projekte und Perspektiven

Die weitere Internationalisierung steht auch beim Automobilzulieferer Boge Rubber & Plastics auf der Agenda. CEO Dr. Torsten Bremer strebt an, „auf den wichtigen Märkten der Welt präsent zu sein". Wesentliche Wachstumspotenziale sieht auch er nach wie vor in Asien: „Es geht darum, für dortige Kunden nicht nur örtlich zu produzieren, sondern Entwicklungsprojekte in vollem Umfang betreuen zu können."

Gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften bietet die Internationalisierungsstrategie der Unternehmen vielfältige und vielversprechende Perspektiven. Wer neben Fachkenntnissen auch Sprach- und interkulturelle Kompetenzen vorweisen kann, hat gute Chancen auf einen gut dotierten Arbeitsplatz – sowohl am Unternehmenssitz im Oldenburger Münsterland als auch an einem der Standorte im Ausland.