Pläuschchen halten

Wie die Foodbloggerin die kulinarische Zwangspause erlebte

11.05.2020
Autor*in: Claus Spitzer-Ewersmann

Anne Hartmann ist „KitchIch", Foodbloggerin aus Leidenschaft. Für ihren Podcast „De Pottkiekerin" besucht die Vechtaerin regelmäßig kulinarische Adressen im Oldenburger Münsterland. Die Wochen der gastronomischen Enthaltsamkeit müssen schwer für sie gewesen sein ...

Anne, wie hast du die kulinarische Zwangspause durch die Coronakrise verkraftet?

Eigentlich ganz gut. Ich durfte ja weiterhin auf meine Wochenmärkte, habe Lieferdienste genutzt und auch „Essen to go". Gefühlt habe ich alles bekommen, was ich brauchte.

Gibt es Gerichte, die du in den letzten Wochen ganz neu entdeckt hast?

Neu entdeckt nicht. Aber weil ich mehr Zeit hatte, habe ich zum Beispiel wieder mehr eingekocht. Das mache ich schon lange gerne. Eine Bolognese für zwei zu kochen, lohnt sich einfach nicht. Ich habe also geschaut, was ich regional gerade bekomme, und mich in die Küche gestellt. Visbeker Tomaten sind bei mir zum Beispiel in Gläser gewandert und auch zu Ketchup veredelt worden.

„Noch mehr Menschen haben erkannt, wie wichtig das Essengehen ist."
Anne Hartmann

Hast du jetzt richtig Heißhunger auf Restaurantbesuche oder eher nur ein bisschen Appetit?

Mehr als das Essen, das ich mir ja nach Hause geholt habe, vermisste ich den Austausch – also mit Freunden gemeinsam genießen und über das Essen sprechen. Oder mit den Gastronomen einen Schnack zu halten, was es gerade wo gibt. Diese Pläuschchen haben mir wirklich gefehlt.

Welches Restaurant wirst du in den nächsten Tagen (oder später) als erstes besuchen?

Mit das erste wird sicherlich „Essideen" von Ludger Freese sein. Beim Podcast mit ihm habe ich beschlossen, jeden Monat auf ein Schnitzel zu ihm zu kommen. Das ging jetzt leider erstmal nicht.

Hast du einen Tipp für die Gastronomen, worauf sie in den ersten Tagen nach dem Neustart achten sollen? Oder etwas, was du ihnen mit auf den Weg geben möchtest?

Ich freue mich sehr für sie, dass sie jetzt wieder öffnen dürfen. In der letzten Zeit haben noch mehr Menschen erkannt, wie wichtig das Essengehen für das Allgemeinwohl ist. Der gemeinsame Raum, den Lokale uns bieten, und auch der Austausch untereinander. Ich wünsche mir, dass die Gastronomen dadurch noch mehr Bock darauf haben, jetzt wieder loszulegen.