Seit 25 Jahren bittet der Verbund Oldenburger Münsterland mit regionalen Gastronomen am Freitag vor Muttertag zu Tisch. Von Routine konnte aber ausgerechnet im Jubiläumsjahr keine Rede sein. Wegen der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie war nämlich alles ganz anders sonst. Niemand konnte sein Spargelmenü wie üblich an den Tischen seines Restaurants oder Gasthofs servieren.
Aber man zeigte sich ebenso flexibel wie experimentierfreudig und setzte die Idee „Spargel to go" in die Tat um. Das Prinzip war einfach – anrufen, bestellen, abholen – und stieß sofort auf Gegenliebe. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Kontakt zu unseren Gästen halten können", sagte etwa Josef Kruse vom Restaurant Zum Hollotal in Neuenkirchen-Vörden. „Das Spargelessen ist so eine schöne Veranstaltung, darauf wollen wir nur sehr ungern verzichten."
„Wir sind begeistert, wie die ganze Aktion gelaufen ist."
Volker Berding
Musste er auch nicht. Mit ihm beteiligten sich insgesamt 19 Gastronomen an der Aktion. Einige, etwa der Dorfkrug im Museumsdorf Cloppenburg, sogar unter erschwerten Bedingungen. Hier konnten die bestellten Speisen nicht direkt am Lokal abgeholt werden. Kein Problem für Betreiberin Ute Schlömer. Sie ließ die fertigen Menüs zum Eingang des Museumsdorf bringen und dort ihren Kunden überreichen.
Am Ende bleibt eine beeindruckende Zahl: Rund 1.300 Portionen wurden binnen weniger Stunden an Spargelliebhaber ausgegeben. Allein 128 davon im Auehof in Garrel. „Wir hatten den Spargel als Tapas angeboten", erklärt Inhaberin Silke Aschenbeck. „Das kam so gut an, das zum Schluss selbst die letzte Stange weg war." Wiederholung nicht ausgeschlossen.
Lob seiner Gäste heimste auch Volker Berding vom Landgasthaus Stärk-Berding in Steinfeld ein. Und er gab es direkt an die Organisatoren vom Verbund Oldenburger Münsterland weiter: „Wir sind begeistert darüber, wie die ganze Aktion gelaufen ist."
Verbundsgeschäftsführer Jan Kreienborg registrierte den erfolgreichen Verlauf mit großer Zufriedenheit: „Es ist toll, dass wir die Tradition auch in diesem komplizierten Jahr fortführen konnten und dass die Gastronomie lebt. Und es ist mindestens genauso toll, dass sie von den Menschen hier so gut angenommen wurde." Das werde den regionalen Lokalen den nötigen Rückenwind geben.