Irgendwann waren dann alle Löffel poliert, alle Bilder von links nach rechts und wieder zurück gedreht und – leider – auch alle Kalkulationen mehrfach korrigiert. „Gott sei Dank, dass die Warterei nun ein Ende hat", sagt Franziska Moss. Sie ist die Inhaberin des Hotels zur Post in Garrel und froh, dass es nun wieder los geht. Wenn auch mit Einschränkungen. Aber alles ist besser als die erzwungene Untätigkeit der letzten Wochen.
Moss wird ihr Restaurant gleich am Montag wieder öffnen und hofft vor allem auf ihre Stammgäste. „Viele von ihnen haben uns enorm unterstützt, indem sie unseren Abholservice genutzt haben", berichtet sie. „Aber es ist natürlich schöner, wenn sie jetzt wieder bei uns sitzen."
Die 32-Jährige hat auch in der Zwischenzeit den Kontakt zu ihren Kunden gepflegt. So hat sie zum Beispiel Firmen vor Ort die eine oder andere Flasche Wein zukommen lassen. Und hofft jetzt, dass sich dieses Engagement auszahlt.
„Gott sei Dank, dass die Warterei nun ein Ende hat."
Franziska Moss
Entsprechend der strengen Auflagen müssen sich die Gäste allerdings an einen etwas distanzierteren Umgang miteinander gewöhnen. Sicherheit geht vor, die Herzlichkeit muss sich noch etwas gedulden. Auch wenn's schwerfällt. „Zum Glück haben wir viel Platz im Haus und können die Abstände zwischen den Tischen wahren", bestätigt die Chefin und widmet sich wieder ihren Planungen.
Fest steht: Die Speisekarte wird ein wenig kleiner ausfallen als üblich, damit sich auch die Küche mit den neuen Abläufen anfreunden kann. „Aber keine Sorge", fügt Franziska Moss schmunzelnd an, „Spargel in allen Variationen steht natürlich drauf". Und zum Ende der ersten Woche nach dem Neustart wird es sogar ein opulentes Spargelmenü geben – natürlich auf Anmeldung.
Franziska Moss, die das Hotel zur Post seit dem Sommer 2019 führt, gibt sich grundsätzlich optimistisch: „Wir werden das schaffen!". Zum einen setzt sie auf „mein tolles Team" und die enge Bindung zu den Gästen, zum anderen aber auch auf den Zusammenhalt der Garreler Gastronomen. „Wir können hier gut miteinander und gönnen uns gegenseitig den Erfolg." Am Ende habe die Krise sogar positive Effekte gehabt: „Wir sind alle noch etwas enger zusammengerückt." Im übertragenen Sinne, versteht sich.