Um all seine Mitarbeiter rechtlich auf der sicheren Seite zu wissen, nahm ihr Chef wegen einer Ausnahmeregelung Kontakt zum Bundesverkehrsministerium auf. Bald darauf wurde durch einen Erlass beschlossen, dass jeder Kraftfahrer bis zum 30. Juni 2020 ausnahmsweise gewerblichen Güterkraftverkehr fahren darf – der Startschuss für Sven Beger und sein Team.
Momentan ist genug Arbeit für alle da. Der für Begers Unternehmen übliche Monatsumsatz lässt sich durch die neuen Aufträge aber nicht annähernd erreichen. „Mir geht es am Ende des Tages nicht darum, große Gewinne zu erzielen", räumt der Unternehmer ein. „In erster Linie möchte ich laufende Kosten decken und die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiter sichern."
Denn sein Team, das stellt Sven Beger klar, ist für ihn das Wichtigste: „Meine Mitarbeiter sind einfach super. Ich habe lange nach ihnen gesucht und nun ein perfektes Team, das ich unbedingt über die Corona-Zeit retten will."
Zur Sicherheit hatte Beger bereits Ende Februar Kurzarbeit beantragt. Im Fall der Fälle werde er die Differenz zum Normalgehalt selbst aufstocken, damit alle sechs Mitarbeiter weiterhin dieselben finanziellen Mittel zur Verfügung haben. Das sei für ihn selbstverständlich.
Die vorübergehende Neuausrichtung des Unternehmens tragen alle Mitarbeiter bedingungslos mit. „Das ist klasse und macht Mut!", freut sich der Chef. Langfristig soll die Logistik aber lediglich ein zweites Standbein sein.
Wie viele seiner Kunden die Corona-Krise überstehen, kann Beger nur vermuten. Einige werde es in einigen Monaten nicht mehr geben, so seine Einschätzung. Auch für die großen Messen in der Nahrungs- und Gastronomiebranche sieht er bis Ende des Jahres schwarz. Sobald es aber für die ersten Messen wieder grünes Licht gibt, wird schnell der Alltag Einzug halten.
Drei Tage braucht der Cloppenburger, um den Messebaubetrieb wieder hochzufahren und zum altbewährten Geschäft zurückzukehren. Wann das sein wird, kann noch niemand sagen. Aber wenn es soweit ist, sind Sven Beger und sein Team bereit.