Im CINEO kommen Filmfans auf ihre Kosten

Die Idee, in den historischen Räumen des Kulturzentrums Alte Wassermühle in Friesoythe einen Kinosaal einzurichten, stammt von Christian Lanfer und Rolf Meemken. „Wir wollten gern einen kulturellen Beitrag für die Menschen in Friesoythe leisten. Da kamen wir schnell auf die Idee, ein Kinoprogramm anzubieten“, erzählt Christian Lanfer. Die Alte Wassermühle aus dem 13. Jahrhundert, die nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde und heute ein Kulturzentrum beherbergt, kannten die beiden bereits als Besucher. Und fanden: „Das ist die ideale Location für unser Vorhaben!“

Nach einem Treffen mit dem Vorstand der Mühle und Friesoythes Bürgermeister Sven Stratmann war man sich schnell einig. Eine Förderung durch die Stadt Friesoythe, die Demografierichtlinie des Landkreises Cloppenburg, die LzO-Stiftung sowie das LEADER-Förderprogramm ermöglichte dann den zeitnahen Startschuss des CINEO im Februar 2023. Als Auftaktfilm hatte man sich „Mittagsstunde“ ausgesucht. Die Verfilmung des Romanklassikers von Dörte Hansen mit Charly Hübner in der Hauptrolle lief hier – natürlich – im plattdeutschen Original.

Mit vereinten Kräften

Seit der gelungenen Eröffnung findet nun jedes zweite Wochenende im Monat die „CINEO Kinowoche“ statt. Donnerstags, freitags und samstags laufen hier Filme für Erwachsene und Kinder. „Die Filme und Vorführzeiten des kommenden Quartals geben wir immer zum Ende des vorherigen Quartals auf unserer Website bekannt“, informiert Christian Lanfer. „Tickets gibt es entweder online bei uns oder ganz analog in der Buchhandlung Schepers in Friesoythe.“ Im Vorverkauf schnell sein lohnt sich in jedem Fall, denn die Fangemeinde des CINEO wächst stetig – die 48 Plätze im Kinosaal sind meist ausgebucht.

Betrieben wird das CINEO vom Mühlenverein Friesoythe. Rund 35 ehrenamtliche Mitglieder kümmern sich um die Zusammenstellung des Programms und die Organisation an den Vorstellungsabenden. „Das Engagement unserer Ehrenamtlichen ist wirklich toll. Ohne dieses Team könnten wir das CINEO-Programm nicht in dieser Form auf die Beine stellen“, lobt Christian Lanfer, der gemeinsam mit Rolf Meemken die organisatorischen Fäden in der Hand hält.

Kino für Alle

Bandbreite zu zeigen und damit die unterschiedlichsten Zielgruppen ins CINEO zu locken, ist dem Team bei der Programmgestaltung wichtig. „Wir wollen nicht in Konkurrenz zu anderen Kinos stehen. Die großen Blockbuster nehmen wir ganz bewusst nicht ins Programm auf“, erklärt Christian Lanfer. „Stattdessen beobachten wir, welche vielversprechenden Filme in den vergangenen Wochen und Monaten veröffentlicht wurden, und bemühen uns um eine abwechslungsreiche Zusammenstellung unterschiedlicher Genres und Themen.“

Inzwischen kann man das CINEO auch außerhalb der regulären Vorstellungen besuchen. Durch Kooperationsvereinbarungen mit den Schulen in Friesoythe ist hier Schulkino und das Zeigen von Lehrfilmen möglich. Hinzu kommen ausgewählte Sonderveranstaltungen, wie etwa ein Abend zum Thema Suchtprävention in Kooperation mit dem Netzwerk Seelische Gesundheit oder ein Filmangebot auf Ukrainisch in Zusammenarbeit mit der Stadt Friesoythe und dem katholischen Bildungswerk.

„Wir wollen nicht in Konkurrenz zu anderen Kinos stehen. Die großen Blockbuster nehmen wir deshalb ganz bewusst nicht ins Programm auf.“
Christian Lanfer

Das Angebot für die nächste „CINEO Kinowoche“ ab dem 11. April 2024 kann sich auf jeden Fall sehen lassen: Neben dem französischen Justizdrama „Anatomie eines Falls“ mit der oscarnominierten Sandra Hüller in der Hauptrolle läuft auch „Wochenendrebellen“, eine Tragikomödie über einen autistischen Jungen und seinen Vater, die als Groundhopper durch deutsche Fußballstadien ziehen.